Nachdem wir zunächst die Bodenart in unserem Schulgarten als „lehmiger Ton“ bestimmt hatten und bei der Untersuchung von Bodenproben verschiedene boden-bearbeitende Tiere gefunden hatten, konnten wir  am 26. 04. 2019 endlich mit der praktischen Gartenarbeit beginnen.

Zu Beginn der 3. Unterrichtsstunde zogen wir, der WPK Biologie Klasse 6, mit unseren beiden Handwagen „Inge“ und „Heinz“ los, bepackt mit verschiedensten Kräuterpflanzen, Kartoffeln und Samen.

Feinkrümelig, braun und locker lag das, von Herrn Ernst von der Heinz-Sielmann-Stiftung gefräßte, Gartenstück vor uns.

Wir hatten uns einen Plan gemacht, wie wir die Beete anlegen wollten und begannen damit, Wege zu trampeln. Im Gänsemarsch stapften wir die Erde fest, damit wir später nicht auf den Beeten laufen mussten.

Anschließend bearbeiteten wir die Beete in verschiedenen Gruppen:

Die „Höllengärtner“ haben, unter dem Thema „Alte Nutzpflanzen“ Furchen gezogen und Samen eingelegt von Hirse, Dinkel, Lein und Weizen.

Die „vier Karotten“ haben zum Thema „Kräuterpflanzen“ Löcher gebuddelt, die Pflanzen hineingesetzt, gegossen und die Löcher mit Erde aufgefüllt. Auf diese Weise haben sie Kamille, Borretsch, Pimpernelle, Gewürztagetes, Salbei, Koriander, Quendel, Rosmarin, Schnittlauch, Fenchel, Schildampfer und Petersilie eingepflanzt.

Die „Marienkäfer“ haben zum Thema „Bienenfreundliche Pflanzen“ Blumenwiesen angelegt, indem sie den Samen auf der geharkten Erde verteilt und diese dann festgeklopft haben.

Die Gruppe „Es ist Obst im Haus“ hatte das Thema „Kartoffelvielfalt“. Sie mussten tiefe Furchen ziehen, wobei es gar nicht so einfach war, einigermaßen gerade zu bleiben. Im Fußabstand haben sie anschließend Pflanzkartoffeln in die Furchen gelegt und so mit Erde bedeckt, dass über den Furchen Hügel entstanden, ebenfalls kein leichtes Unterfangen. Sie haben die Kartoffelsorten „violette Anneliese“, „Heiderot“, „Valetta“ und „Miranda“ gepflanzt und fanden es erstaunlich, dass das Fruchtfleisch von Kartoffeln farbig sein kann. Ob sie sich wohl auch im Geschmack unterscheiden? – Darauf das überprüfen zu können müssen wir noch bis zum Herbst warten.

Gut, dass wir an diesem Tag auch noch den Nachmittag im Garten eingeplant hatten und zusätzlich Hilfe von zwei Müttern bekamen, in unseren zwei Unterrichtsstunden hätten wir die Arbeit niemals geschafft. In den Folgetagen regnete es, so dass unsere Pflanzen gut anwachsen und der Samen keimen konnte, – leider auch der Samen vieler Wildkräuter, der in der Erde ist und unseren angepflanzten und gesäten Pflanzen Konkurrenz macht.

An unseren Praxistagen am 24.05., 07.06. und 14.06. hatten wir viel damit zu tun, unsere Pflanzen von den wilden Konkurrenten zu befreien und mussten dabei auch feststellen, dass manche unserer Pflanzen nicht oder nicht so gut gewachsen waren: Hirse und Lein waren überhaupt nicht zu sehen, vermutlich haben die Samenkörner den Vögeln zu gut geschmeckt! Dinkel ist nur spärlich aufgegangen und der Weizen kommt auch nicht so gut voran. Wir haben uns gefragt, ob ihnen vielleicht Nährstoffe fehlen, vielleicht hätten wir sie düngen müssen. Der Gewürztagetes wurde von Schnecken vertilgt, schlägt aber wieder aus. Die Kartoffelpflanzen sind gut gewachsen, ebenso die Blumenwiesenstücke. Mal sehen, welche Blumensamen, außer Raps und Phacelia noch zum Blühen kommen.

Inzwischen sind wir auch stolze Besitzer eines Insektenhotels. Am 28.05. wurde es von Herrn Borchard, dem Vater einer unserer Mitschülerinnen, und seinem Onkel, Herrn Hampe, in unserem Schulgarten aufgestellt. Sie haben nicht nur den Rahmen gebaut, sondern teilweise auch schon für „Insektenwohnungen“  wie z.B. Baumscheiben und Steine mit Lochborungen gesorgt. Wir haben nun die Aufgabe, weitere Brutröhren für Wildbienen und Verstecke für Ohrenkneifer  u.ä.in das Gestell einzufügen. Gut, dass wir am 28.06. einen ganzen Tag im Garten verbringen dürfen! Bevor wir dann in die Sommerferien starten „weihen“ wir am 01.07. unser Insektenhotel mit einer kleinen Feier ein und bedanken uns im Namen der Insekten bei den Erbauern.   

WPK Klasse 6