Bewerbung 2016 – 2019

Bewerbung 2016 – 2019

Auch im Zeitraum 2016-19 bewerben wir uns für die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ mit 2 Handlungsfeldern:

Projektzeitraum: 2016- 2019


1. Handlungsfeld:

a) „GARTEN DER VIELFALT – UNSER SCHULGARTEN“

Näheres zu dem “Garten der Vielfalt” finden Sie unter dem Menüpunkt Schulleben – “Garten der Vielfalt”

b) „GREEN CUT – JUGEND FILMT BIOLOGISCHE VIELFALT“

Green Cut ist ein deutschlandweites Umwelt- und Kommunikationsprojekt. Durch den Einsatz moderner Videotechnik und durch „learning by doing“ kommen junge Menschen der Natur näher, eignen sich Kenntnisse über das Thema biologische Vielfalt an und befähigen sich zu Multiplikatoren für Nachhaltigkeit.

Das Ansprechen erfolgt über die rationale wie emotionale Ebene. Dabei soll den jeweiligen Beweggründen, persönliches Umweltengagement eigenverantwortlich umsetzen, in allen Etappen des Projektes Entfaltungsmöglichkeit gegeben werden (siehe Programm Green Cut).

Durchgeführt wurde das Filmprojekt durch die Gespa e. V. (Gesellschaft zur Förderung von Solidarität und Partnerschaft e. V.). Die Gespa ist eine gemeinnützige Organisation und bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1999 im Kontext von Bildung, Globalisierung und Entwicklungszusammenarbeit tätig. Zu ihren aktuellen Projekten zählte das Projekt „Green Cut – Jugend filmt biologische Vielfalt“. Während dieses Umweltbildungs- und Kommunikationsprojektes erstellt die Gespa bundesweit mit Jugendlichen 15 Filmbeiträge. Über einen Zeitraum von drei Jahren (2016-2019) sollen diese in Schutzgebieten das Thema biologische Vielfalt unter verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit beleuchten.

Acht Schüler eines WPK-Kurses Biologie unserer Schule haben sich dazu entschlossen einen Filmbeitrag über das „Grüne Band Eichsfeld-Werratal“ zu drehen. Die biologische Vielfalt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu bewahren, machte sich die Heinz Sielmann Stiftung zum Ziel und rief 2003 das Naturschutzgroßprojekt Grünes Band Eichsfeld-Werratal ins Leben. Hier sollen 130 Kilometer des Grünen Bandes als Biotopverbund dauerhaft gesichert und gepflegt werden.

Die Schülerinnen und Schüler konnten mit zwei erfahrenden Kameramännern Herrn Krebs und Herrn Dohlen zusammenarbeiten, die schon auf der ganzen Welt gefilmt haben.

Nach zwei Tagen theoretischer Einarbeitung mit einer Profiausrüstung mit Stand-, Schwenk- und Unterwasserkameras hatten die Schülerinnen und Schüler ihre ersten Erfahrungen mit Filmtechnik bestanden. Gedreht wurde am Duderstädter Schwänchenteich in unmittelbarer Nähe des Schulgeländes.

Dann ging es zur Sielmann Hütte nahe der Roten Warte, dann stand die Rhumequelle auf dem. Die Teilnehmer wurden auf der emotionalen Ebene abgeholt, es war wichtig, dass sie die Natur kennenlernen, um dadurch bereit zu sein, sie auch zu schützen. Die neuen Filmemacher standen absolut hinter ihrer Arbeit, auch wenn es nicht immer spaßig ist, mehr als drei Stunden, auf eine Aufnahme eines Eisvogels zu warten. Es war oft anstrengend, aber unsere Schülerinnen und Schüler platzten vor Stolz, als sie die gewünschten Aufnahmen im Kasten hatten.

Natürlich waren die Einspieler mit den Schülerkommentaren eine große Herausforderung. Viele Kommentare mussten mehrfach gesprochen werden und wir haben dabei viel gelacht. Auch der Pressetermin und das Filmen beim Bürgermeister der Stadt Duderstadt war eine spannende Geschichte.

Oliver Krebs hat dann den Film geschnitten und die Sequenzen zusammengestellt.

Anschließend präsentierte die Gespa e. V. eine mehrwöchige Multimedia-Ausstellung auf Gut Herbigshagen.

Die Ausstellung drehte sich um das Filmprojekt „Green Cut – Jugend filmt biologische Vielfalt“ im Zuge des Bundesprogramms. Der Ausstellung ging eine Projektvorstellung voraus, wo wir als Team der Duderstädter Heinz-Sielmann-Realschule vertreten waren. Auch unser Rektor, Herr Hoppe begleitete uns. Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich ergriffen und stolz, als der Bürgermeister Nolte sie für dieses Projekt außerordentlich lobte.

Einziges Fazit: Wir haben eine tolle Erfahrung gemacht und einen wunderbaren Film erstellt. Es war einfach klasse, wie ein Profiteam mit uns gemeinsam diesen Film erarbeitete. Vor allem die Wahrnehmung der Natur hat sich bei den Schülern verändert und sie sind bereit, sich für die Natur einzusetzen.

Der Film wurde allen Schülerinnen und Schülern im Schulforum präsentiert. Auch in den Fachkonferenzen wurde er gezeigt. Außerdem ist er über einen Zeitraum von vier Wochen bei der Heinz Sielmann Stiftung auf Gut Herbigshagen gezeigt worden.

Im Oktober 2018 fand eine Evaluation des gesamten Projektes statt. Hier erfuhren wir, dass sich viele Zuschauer unseren Videobeitrag angesehen haben und uns bestätigten, wie innovativ sie die Filminitiative fanden. Somit haben wir das Green Cut – Projekt auch über unseren Workshop hinaus unterstützt und der Aspekt der Nachhaltigkeit wird noch einmal deutlich.


2. Handlungsfeld:

„Nachhaltiges Wirtschaften – welche Verantwortung tragen Unternehmen und Konsumenten?“

Übergeordnetes Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen, was sich hinter der Begriffspaarung „Nachhaltiges Wirtschaften“ verbirgt und ihnen dazu fachliches Wissen zu vermitteln, damit jeder für sich selbstständig am Ende des Projektes die Frage beantworten kann, welche Verantwortung Unternehmen, aber vor allem die Schülerinnen und Schüler selber als Konsumenten, in diesem Zusammenhang tragen.

Durchgeführt wurde das Projekt mit dem Profilkurs Wirtschaft Jahrgang 9 im Schuljahr 2017/2018.

Dokumentation des Projektablaufs:

Zunächst gab es zwischen den Schülerinnen und Schülern einen offenen Gedankenaustausch über eine mögliche Gliederung des Projekts und die damit verbundene Bearbeitung der Inhalte, um die Leitfrage am Ende des Projektzeitraumes begründet beantworten zu können.

Daraus ergab sich folgende Gliederung des Projektes:

Was steckt hinter dem Begriff Nachhaltigkeit?

Welche Definitionen gibt es? Wie ist die Entstehungsgeschichte hinter dem Begriff? Was bedeutet für uns nachhaltiges Wirtschaften? (Entwicklung einer eigenen Definition)/ drei Zieldimensionen der Nachhaltigkeit

Fakten zur Nachhaltigkeit – wie nachhaltig leben und handeln wir? Welche weltweiten Probleme sehen wir? Wie nachhaltig ist der Rohstoffverbrauch bei der Produktion einer Jeans? Wie nachhaltig leben wir? – der ökologische Fußabdruck! Sind wir bereit für nachhaltige Produkte mehr Geld auszugeben? (Umfrage)

Welche Konfliktfelder gibt es beim nachhaltigen Wirtschaften im Zusammenspiel zwischen Ökonomie und Ökologie? Welche Fallbeispiele können wir daraus erarbeiten?

Ökosoziale Marktwirtschaft = Nachhaltiges Wirtschaften? Welche Idee wird mit der „Ökosozialen Marktwirtschaft“ verfolgt?

“Fair trade“ – was steckt hinter den Nachhaltigkeitssiegeln? Welche Siegel gibt es und worin liegt ihre jeweilige Hauptaufgabe? Inwiefern werden die Versprechungen der Siegel vor Ort umgesetzt (Beispiel: Darjeeling Tee)? Finden wir nachhaltig hergestellte Produkte bei unserem Discounter um die Ecke?

Der Nachhaltigkeitsbericht – Geht ohne Nachhaltigkeit in der Wirtschaft nichts mehr? Warum fertigen Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte an? Welche Auskunft geben Nachhaltigkeitsberichte? Wie nachhaltig wirtschaftet Otto Bock bei uns in Duderstadt?

(Das Foto zeigt den Profilkurs während der Betriebsbesichtigung bei Otto Bock.)

Ergänzende Informationen:

Als außerschulische Lernorte wurden im Rahmen dieses Projektes neben der Betriebsbesichtigung mit anschließendem Interview bei Otto Bock auch der Lebensmittel-Discounter Penny aufgesucht, um eine Recherche bezüglich des Warensortimentes im Hinblick auf Nachhaltigkeitssiegel der einzelnen Produkte durchzuführen.

Das eigenverantwortliche Handeln der Schülerinnen und Schüler wurde zunächst durch die Teilhabe an der strukturellen und inhaltlichen Ausgestaltung der Projektgliederung gefördert. Weiterhin wurde den Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung der einzelnen Themenbereiche eine freie Methoden- und Medienwahl ermöglicht.

Ergebnis:

Die Leitfrage des Projektes wurde nach der thematischen Behandlung der Gliederungsinhalte zunächst von jedem Schüler individuell und begründet für sich selbst beantwortet. Anschließend fand ein Gedankenaustausch statt, in dem sich auf folgende gemeinsame Punkte geeinigt wurde:

  • Oberstes Ziel von Unternehmen ist es Gewinn zu erzielen.
  • Langfristig gesehen sind Unternehmen von einer sauberen Umwelt genauso abhängig wie die Verbraucher.
  • Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie werden immer mehr als Chance gesehen und von Unternehmen genutzt, um sich beispielsweise in Nachhaltigkeitsberichten vermarkten zu können.
  • Konsumenten können dank vielerlei Informationen und durch ihre Kaufentscheidungen einen hohen Einfluss darauf nehmen, das Nachhaltige Wirtschaften zu fördern.